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Dienstag, 22. August 2017

Sind Blogger Journalisten?

Im vorangegangenen Blogbeitrag (https://pressearbeit-oehme-friedberg-michael.blogspot.ch/2017/08/ist-bloggen-journalismus-oder-kommerz.html) hatten wir uns mit der Erfolgsgeschichte von YouTuber und Blogger Julien Bam beschäftigt. Wir hatten aufgezeigt, wie man durch Identifikation Vertrauen und das Bedürfnis schafft, seinem Idol nachzuahmen. Die ganz eindeutig kommerzielle Ausrichtung erübrigt eigentlich eine Beschäftigung mit Bloggern als Journalisten. Zumindest in diesem Fall. Wir wollen es dennoch tun, denn Meinungsbildner sind sie allemal und gerade in den Bereichen Mode, Wellness und Reisen nicht mehr wegzudenken.

Das Internet als Informationsquelle
Wenn sich Menschen im Internet, was sie immer mehr tun, informieren, unterscheiden sie immer weniger zwischen neutralen journalistischen, bezahlten oder eben „gefärbten“ Informationen, wie wir sie bei Bloggern sehen. Nochmal: Die meisten Blogger würden nicht einmal für sich in Anspruch nehmen, journalistisch vorzugehen, sie zelebrieren sich vielmehr selbst und verkünden dabei ihre Meinung. Offenbar wünschen sich viele Nutzer genau diese Formen von eigener Erfahrung. Nicht zuletzt entstanden solche Seite oft auch nur aus privaten Online-Tagebüchern, die eigene Erfahrungen spiegelten. Ein wesentlicher Unterschied tritt dann ein, wenn sich Blogger beispielweise von Produkt- oder Reiseanbietern bezahlen lassen.

Darstellung
Wir wollen eine Gegenüberstellung vornehmen, die nicht „bierernst“ genommen werden sollte. Da haben wir zum einen den Reise-Journalisten, der im Rahmen einer Pressereise Land und Leute, Locations und Hotels kennenlernt und diese beschreibt. Er beschreibt das Erlebte distanziert, will somit neutrale Informationen vermitteln. Und wir haben immer mehr die Teilnehmer einer Pressereise, die so manchem Journalisten gegen den Strich gehen. Es sind die Teilnehmer, die verstärkt am Pool und der Bar oder eben an einer anderen Destination zu finden sind und die immer daran zu erkennen sind, dass sie eine Kamera vor sich herführen. Nicht etwa, um Land und Leute zu filmen, sondern immer sich selbst: Blogger beim am Pool liegen, Blogger am Meer, Blogger vor Sonnenuntergang, Blogger an der Bar, Blogger inmitten von Marktteilnehmern usw. Sie wissen, was wir meinen, oder?

Resultat
Ob Sie es glauben oder nicht: In der Wirkung erzielen Journalisten wie Blogger das gleiche Ergebnis – sie erfüllen das Bedürfnis nach Informationen. Insofern sollte man die Arbeit der Blogger nicht abwerten (auch wenn dies einige Journalisten gerne tun).


In einem kommenden Blogbeitrag wollen wir uns allerdings mit der Frage auseinandersetzen, ob Schleichwerbung bei Bloggern nicht letztendlich doch zu einer einseitigen Beeinflussung führen. 

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